Special: Die Geographie des Labyrinths. Tih-Minh und Out 1 – Noli Me Tangere

Out 1 - Noli me tangere

Jacques Rivette
FRA 1970, 1990
769 min
V'13

Jacques Rivette ist ein Genie der Freizügigkeit. Das Verstreichen der Zeit gehorcht bei ihm einer eigenen, inneren Logik. Er probiert zunächst einmal alle Umwege aus, bevor er das Ziel ansteuert. Die Langfassungen seiner Filme sind deshalb meist kurzweiliger als jene, die er dem Diktat konventioneller Kinoauswertung angepasst hat. Ein Drehbuch braucht er selten, hier genügte die Idee, Balzacs «Geschichte der 13» in die Gegenwart von 1970 zu verlegen. Nicht nur die Darsteller wirken bei Rivettes klug gezügelter, anspielungsreicher Improvisation an der Handlung mit, sondern auch der Drehort. OUT 1 ist einer der schönsten Filme über Paris als magischer, klandestiner Ort. Dieser Regisseur liebt die erzählerischen Labyrinthe, die den Blick auf die Realität brechen und in deren Regeln er sein Publikum nur zögerlich einweiht. Er ist nie verlegen darum, immer neue Geheimnisse von Paris zu entdecken oder zu erfinden. Selbst nach 13 Stunden war Rivette mit Balzacs Geheimbund-Novelle noch nicht fertig: Auch NE TOUCHEZ PAS LA HACHE von 2007 spielt auf sie an.

In Anwesenheit von Jean-Pierre Léaud und Stephane Tchalgadjieff.

Credits
  • Jean-Pierre Léaud - Colin
  • Juliet Berto - Frédérique
  • Michèle Moretti - Lili
  • Bernadette Lafont - Sarah
  • Bulle Ogier - Pauline/Emilie
  • Françoise Fabian - Lucie
  • Hermine Karagheuz - Marie
  • Michael Lonsdale - Thomas
  • Jacques Rivette
  • Suzanne Schiffmann
  • Pierre-William Glenn
  • René-Jean Bouyer
  • Nicole Lubtchansky
  • Jean-Pierre Drouet
  • Suzanne Schiffman
  • Suzanne Schiffmann
  • Jacques Rivette
  • inspiriert von dem Roman «L’Histoire des treize» von Honoré de Balzac
  • Stephane Tchalgadjieff
Sunchild Productions, Les Films du Losange
Sunshine
16 mm
bwcol
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