Spielfilme

KOFUKU NO KANE

BLESSING BELL, THE
Sabu
J 2002
87 min
V'03

Eine Firmenschließung macht Igarashi arbeitslos an dem Tag, als er seine Stelle antreten wollte. Als er nun ziellos durch die Straßen trottet, begegnet er einem Mann, den er in ein Gespräch verwickelt. Unglücklicherweise stirbt seine Zufallsbekanntschaft plötzlich, und Igarashi wird unter Mordverdacht festgenommen. Im Gefängnis trifft er einen anderen Mann, der mit seiner toten Frau spricht. Je schnurgerader der Weg ist, den Igarashi unbeirrbar geht (eine Straßenmarkierung, ein Pfad am Kanal, eine Bordsteinkante), desto unvorhersehbarer sind die Schicksalsschläge, die ihn säumen. Meist sind sie tödlich. Ein Gangster sitzt am Strand und erzählt, dass er soeben die erste gute Tat seines Lebens vollbracht habe: Er hat einen Organspenderpass ausgefüllt. Daraufhin bricht er tot zusammen. Ein anderer stürzt sich von der Brücke, weil er sein ganzes Leben nur für gute Taten hergegeben und darüber verpasst hat, für seinen eigenen Spaß zu sorgen. Ein Dritter, unheilbar krebskrank, will sein restliches Geld in der Kneipe verschenken und wird es nicht los, weil ihn die anderen nicht beschämen wollen. Zufällige Begegnungen, die Hans im Unglück mit stoischer Schweigsamkeit erträgt. Sein stets vorwärts gerichteter Gang wächst nicht aus Entschlossenheit, sondern ist bloß das Resultat seiner Indifferenz. Selbst wenn er lange darüber nachdenken würde, er würde einfach keinen Grund finden, sich nach links oder rechts zu wenden. Wie schon in Monday ist der Held des neuen Films von Regisseur Sabu einer, der sich durch nichts Besonderes auszeichnet, außer eben dadurch, dass ihm die widersinnigsten und widerwärtigsten Sachen zustoßen. Einer, den das Schicksal zu seinem (Un-)Glück zwingt, gerade wenn er ihm durch pure Passivität und Gleichgültigkeit zu entkommen sucht. Terajima Susumu kann sein deadpan face in der Hauptrolle bis ins Extrem ausspielen, oder genauer: gar nicht spielen, keinen einzigen Gesichtsmuskel rühren, während er sich durch eine zunehmend absurder werdende Umwelt bewegt. Buster Keaton trifft mal wieder auf Beckett. Aber anders als noch in Monday findet die Apokalypse nicht statt. Am tiefsten Punkt seiner Reise findet Igarashi die Hoffnung und erkennt die alte Dorothy-im-Zauberland-von-Oz-Weisheit: «Theres no place like home.» Wo es kein Zuhause gibt, da lass dich nieder. (Dietmar Kammerer)

Credits
  • Terajima Susumu - Igarashi
  • Nishida Naomi - Igarishis Frau
  • Sabu (= Tanaka Hiroyuki)
  • Nakabori Masao
  • Yamagata Hiroshi
  • Ueno Soichi
  • Murase Yasuhisa
  • Noguchi Ryuji
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35 mm
col
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