Klaus Lemke

DIE WIEDERGEBURT DES DEUTSCHEN FILMS. EIN ABEND MIT KLAUS LEMKE

V'10

Vor kurzem feierte Klaus Lemke seinen 70. Geburtstag. Und dies ist definitiv nicht der Anlass für die kleine Hommage, die ihm die Viennale widmet. Es bedarf keines Anlasses, Filme von Lemke zu zeigen, Lemke auf die Bühne zu bitten, Lemke zu präsentieren. Der Titel dieses Programms «Die Wiedergeburt des Deutschen Films» ist so kühn und großsprecherisch wie Lemke selbst, aber das Schöne daran ist, dass er es ernst meint. Und es ist eine Erinnerung an das, was Frieda Grafe Ende der 60er Jahre über [I]48 Stunden bis Acapulco[/i] sagte. Dies sei die Wiedergeburt des amerikanischen Films durch einen jungen Regisseur aus Schwabing. Klaus Lemke war von Beginn an der Desperado des jungen deutschen Films, seine Arbeit war schnell, schnörkellos und ohne die Ansprüche eines gehaltvollen und geschmackssicheren Kinos: Seine Darsteller waren zumeist Laien, was aber nicht heißt, dass sie keine Stars waren. Seine Filme klassische B-Movies, aber alles andere als arm und bescheiden. Lemkes Arbeit der letzten 40 Jahre ist ein Kino auf Augenhöhe, voller Risiko und Lebendigkeit, von Tag zu Tag entstanden, angeberisch, zerbrechlich, liebevoll und verschwenderisch. Bis heute hat Klaus Lemke nicht aufgehört, sich gegen jede Art von staatlicher Bevormundung und öffentlicher Subventionierung des Kinos zu wenden. Der deutsche Film, sagt er, ist schon in den 70er Jahren auf Klassenfahrt in der Toskana hängen geblieben. Während er mit eigenem Geld praktisch jedes Jahr zwischen Hamburg und Ibiza einen Film dreht – mit so wunderbaren Titeln wie 3 Minuten Heroes, Träum weiter Julia! oder zuletzt 3 Kreuze für einen Bestseller . Dabei verdient jeder, vom Regisseur über die Darsteller bis zum Kabelträger, 50 Euro pro Tag. Aber wie sagt der alte Cowboy Lemke so schön: «No pain, no Spain». Auf Wunsch von Klaus Lemke hat die Viennale für diese Hommage seinen neuen Film Schmutziger Süden gewählt. Und, wie man so schön sagt, auf allgemeinen Wunsch Rocker , seinen Klassiker von 1972. Zwei Filme, zwischen denen sich eine Welt auftut, die einen Namen hat: das Kino des Klaus Lemke. An diesem Special Evening für Klaus Lemke werden die Filme Schmutziger Süden und 13 x Glück .

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