Spielfilme

DARE MO SHIRANAI

NOBODY KNOWS
Hirokazu Koreeda
J 2003
141 min
V'04

Ausgehend von einer wahren Begebenheit, erzählt Koreeda Hirokazu von einer jungen Mutter, die ihre vier Kinder in einer Wohnung zurück- und sich selbst überlässt. Der 12-jährige Akira, das älteste der Geschwister, übernimmt fortan die Verantwortung, und wie in einer verwunschenen Welt leben die Kinder zusammen, sorgen füreinander, verbringen die Tage, Monate, Jahre. Fast unmerklich gelingt es Koreeda, die Zuseher seines Films zu Beschützern zu machen, zu Begleitern der Kinder, hilflos und mitfühlend in einer anderen Welt des Kinos. Es sind schwierige Themen, derer sich Koreeda Hirokazu annimmt, doch verzichtet er auf die Darstellung von Gewalt. Er ist vielmehr ein geduldiger Beobachter, der ein Jahr lang mit Laienschauspielern im Kindesalter gearbeitet hat, um den Schauplätzen, Situationen und Rollen durch langsame Gewöhnung aller Beteiligten die größtmögliche Wahrhaftigkeit abzugewinnen. Alle Protagonisten sind Teil dieses Arbeitsprozesses, in dem sie natürlich und ungezwungen agieren. (Julien Welter) Koreeda Hirokazu zeigt einmal mehr, welchen Reichtum ein meditatives Kino zu entfalten vermag: Statt sich mit der Figur der Mutter oder jenen Fragen zu beschäftigen, die Sensationsreporter umtreiben, schlägt sich der Film ganz auf die Seite der Kinder. Mit unendlicher Geduld beobachtet er ihren Alltag, zeichnet ihre Rituale und Regeln nach, registriert Konflikte und Eigenheiten. Ruhige Einstellungen und viele Detailaufnahmen lassen nicht nur das erstaunlich gut funktionierende System der Kinder-Familie durchsichtig werden, sondern führen vor allem dazu, dass man eine Innenperspektive gewinnt. Der Zuschauer fühlt sich als Mitbewohner der kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung, in der die abwesende Mutter bald nur noch ein verdrängter Schmerz ist, während man mit dem Gang der Jahreszeiten dem Wachsen der Haare und anderen körperlichen Veränderungen folgt. Die kontemplative Inszenierung kommt dabei mit einem Minimum an äußeren Handlungsanreizen aus, um ein Maximum an Einsichten und Mit-Gefühlen zu erzeugen. (Josef Lederle) TAZ http://www.taz.de/pt/2004/05/14/a0271.nf/text ARTE http://www.arte-tv.com/de/film/Cannes__2004/Die_20Filme/266844,CmC=52540...

Credits
  • Yagira Yuya - Akira
  • Kitaura Ayu - Kyoko
  • Kimura Hiei - Shigeru
  • Shimizu Momoko - Yuki
  • Kan Hanae - Saki
  • You - Keiko, die Mutter
  • Koreeda Hirokazu
  • Yamazaki Yutaka
  • Tsurumaki Yutaka
  • Koreeda Hirokazu
  • Gonchichi
  • Isomi Toshihiro
  • Mitsumatsu Keiko
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