Retro: Chantal Akerman

CHUN GWONG JA SIT

Happy Together
Wong Kar-Wai
Hongkong, Argentinien 1997
99 min
V'11

Lai und Ho sind gemeinsam von Hongkong nach Buenos Aires aufgebrochen, um der Enge ihrer Heimat zu entkommen und ihre homosexuelle Beziehung frei führen zu können. Doch auf der Fahrt in den Süden des Landes, auf der Suche nach Abenteuern, verlässt der impulsivere Ho den duldsameren Freund und zieht allein weiter. «Wir können es ja noch einmal versuchen», lauten in Anspielung auf den Anfang von Becketts «Godot» die ersten Worte, in denen sich bereits die folgende Handlung abzeichnet. Denn die beiden jungen Männer versuchen es noch einmal, zweimal, dreimal, tausendmal. Schließlich aber fügen sie sich in die schmerzhafte Erkenntnis, dass ihre Beziehung gescheitert und vorbei ist. Eigentlich keine Überraschung in der Reihe der desorientierten Filmfiguren von Wong Kar-wai. Keine Überraschung und doch ist Happy Together der Versuch, Neuland zu betreten. Geografisch hat es Wong Kar-wai bis Buenos Aires geschafft, inhaltlich jedoch werden die Stadtgrenzen Hongkongs niemals verlassen. Wie Fremdkörper wirken die beiden in Südamerika, wie Figuren auf einem imaginären Schachbrett einer unantastbaren Stadtkulisse, ohne Kontakt zu den Menschen und der Wirklichkeit. Nur ein einziges Ziel formulieren sie: zu einem von beiden mythisch überhöhten Wasserfall zu gelangen. Er steht gleichzeitig für ihre Wünsche wie für das Scheitern ihrer Träume. Alexander Remler «Viennale Katalog», 2005

Credits
Jet Tone Productions
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