Vincent Gallo

BUFFALO '66

Vincent Gallo
USA 1997
110 min
V'03

Es ist der erste Tag in Freiheit für Billy Brown, der fünf Jahre für ein Verbrechen im Gefängnis gesessen ist, das er nicht begangen hat. Nach der Ankunft in seiner Heimatstadt Buffalo kidnappt er ein pummeliges Mädchen, das nur wenig Widerstand leistet, und zwingt sie, bei einem Besuch bei seinen Eltern als seine Frau aufzutreten. Dort verfällt er bald in stoische Resignation, weil seine schwächliche Idee voll danebengeht: Sie wird nämlich zum Erfolg. Mom und Pop ignorieren Billy und sind begeistert von Layla. Gedemütigt und erfüllt von ohnmächtiger Wut, zieht Billy, mit Layla im Schlepptau, wieder ab. Während das Mädchen, selbst eine verlorene Seele, sich langsam in ihn verliebt, besucht Billy Leute und Orte aus seiner Vergangenheit und plant die Rache an jenem Mann, der unwissentlich die Schuld an seiner Gefängnisstrafe hat: ein ehemaliger Buffalo-Bills-Footballspieler, dessen Fehlschuss der Mannschaft die Superbowl 1991 und Billy den Verlust einer Wette über 10.000 Dollar gekostet hat. Buffalo 66 ist das Gegengift gegen die Fixierung des Independent Film auf Mörderische-Pärchen-Road-Movies: Dieses Paar killt niemanden, es fährt auch nirgendwo hin, und sein am stärksten sexuell aufgeladener Akt ist ein zögerliches, versteinertes Händchenhalten. Gallo macht klar, dass dies kein Genrefilm ist: Als er aus dem Gefängnis kommt, ist Billys erste Aktion kein Mord, kein Diebstahl, kein Fick, sondern er sucht verzweifelt einen Ort, an dem er pinkeln kann. Es ist die Komödie einer fast kosmischen Entfremdung, eine anhaltende Aneinanderreihung von kleinen Unwürdigkeiten und emotionalen Demütigungen, die sich auf die Antiklimax zubewegt. (Gavin Smith) Buffalo 66 ist vor allem ein Fest der und für Schauspieler. Einmal kehrt Billy, vormals ein regionaler Bowling-Champion, an die Stätte seiner Triumphe zurück und dann erweist sich Layla als Bowling-Koryphäe und beginnt, in wie von Filmgotteshand herbeigezaubertes Spotlicht getaucht, auf einmal zu King Crimsons «Moonchild» zu steppen. Die unerwartete (musikalische) Pointe als Gegenentwurf zur planen Realität erweist sich als eine große Stärke von Gallos Regiedebüt. (Christian Cargnelli)

Credits
  • Vincent Gallo
  • Christina Ricci
  • Anjelica Huston
  • Vincent Gallo
  • Alison Bagnall
  • Lance Acord
  • Brian Miksis
  • Curtiss Clayton
  • Vincent Gallo
  • Gideon Ponte
Muse

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35 mm
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