Documentaries

UTOPIA

James Benning
USA 1998
93 min
V'99

Die Anfangstitel beschreiben James Bennings Film als eine Kombination von Bildern aus der Wüstenlandschaft von Death Valley und von der mexikanischen Grenze mit dem kompletten englischsprachigen Soundtrack von Richard Dindos 1994 entstandenem Dokumentarfilm Ernesto "Che" Guevara, le Journal de Bolivie. James Benning hat ein paar zusätzliche Töne aufgenommen, aber im wesentlichen könnte man sagen, daß es sich um zwei Filme handelt, die auf parallelen Schienen ablaufen. Dennoch gibt es dabei mehr Übereinstimmungen, als man ursprünglich glauben würde.
Dank Dindos Tonspur beginnt das Auge, anhand der Bilder eine Erzählung zu "erfinden". Sogar wenn es keine offensichtliche Beziehung gibt, die Vorstellungskraft findet eine. Die Tonspur birgt so viel narrative und politische Kraft in sich, daß man, selbst wenn man die Augen schließt,   genügend "Stoff" hat, um beschäftigt zu sein. Wenn man die Augen öffnet, ist die Frage nicht nur die, welche Bilder Benning zu dem Tonmaterial zeigt, sondern welche Wechselwirkungen zwischen Ton und Bild im Kopf jedes Betrachters entstehen. Dindos Dokumentarfilm folgt großteils "Che" Guevaras letzten Tagen als revolutionärer Guerilla in der Wildnis Boliviens und wechselt im wesentlichen zwischen einer Beschreibung seiner Aktivitäten (gelesen von Judith Burnett) und Zitaten aus seinem Tagebuch (gelesen von Filmemacher Robert Kramer); dazu kommen Statements von Fidel Castro, Guevara und anderen auf Spanisch. Bennings Bilder sind immer Landschaftsaufnahmen verschiedener Art, und die Kamera ist fast immer statisch. Alle seine Aufnahmen sind sehr schön, manche gar atemberaubend. (Jonathan Rosenbaum)
 

Credits
  • James Benning
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James Benning - California Institute of the Arts

James Benning - California Institute of the Arts

16 mm
col
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