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JAMES ELLROY HAT WIEDER EIN DREHBUCH VERFASST

01 Okt 2012

JAMES ELLROY HAT WIEDER EIN DREHBUCH VERFASST

James Ellroy ist einer der wichtigsten, noch lebenden amerikanischen Schriftsteller. Geboren am 4. März 1948 in – wie könnte es anders sein – Los Angeles hat der Autor bereits unzählige Kriminalromane verfasst, von denen einige auch verfilmt wurden.

Am bekanntesten dürfte die L.A.-Tetralogie sein, die unter anderem auch den 1990 erschienen Roman L.A. Confidential umfasst. Es ist, wie fast alle Ellroy Romane, ein Neo-Noir, der zwischen 1950 und 1958 spielt und auf geschickte Art und Weise reale Verbrechen aus dieser Zeit mit fiktiven verbindet. Größere Aufmerksamkeit als der Roman selbst erreichte die gleichnamige Verfilmung, von Curtis Hanson aus dem Jahr 1997, der in zahlreichen Kategorien für den Oskar nominiert war. Tatsächlich erhielten sowohl Kim Basinger als Beste Nebenarstellerin als auch das Autorenteam Curtis Hanson und Brian Hegeland für das Beste adaptierte Drehbuch.

 

 

Im Falle von RAMPART, dem neuen Film von Oren Overman mit dem großartigen Woody Harrelson in der Hauptrolle, basiert der Film nicht auf einem Buch von Ellroy, sondern auf einem, vom Autor eigens mit dem Regisseur verfassten Drehbuch:

Korrupte Cops, gewaltliebende Cops, rassistische Cops: Eindrucksvolle Filme über sie gibt es zuhauf. Nun reiht sich ein weiterer hochklassiger Film in die Serie der Bad Cops ein: RAMPART. Im Mittelpunkt von des Films steht Dave Brown, wobei das nicht ganz stimmt: Brown ist die Geschichte. Er säuft im Dienst. Er prügelt auf Verdächtige ein. Er bedroht sie. Frei von jedem moralischen Bedenken bekämpft er das Verbrechen. Er sieht sich als letzte Bastion im immerwährenden Kampf um Recht und Ordnung, bei dem nur ein einziges Gesetz gilt: sein eigenes.

 

 

Sollte ihr Interesse nun geweckt sein, wollen wir noch auf zwei Meisterwerke von James Ellroy hinweisen. Zum einen seine Underworld USA Trilogie, in der eindrucksvoll die Geschichte der Vereinigten Staaten vom Ende der 50er bis zu den frühen 70er neu geschrieben wurde. Das andere ist eine Art Autobiografie unter dem Titel My Dark Places, wobei der Begriff Autobiografie dafür neu definiert werden muss. Wie immer bei Ellroy ist es schwierig, Fakten und Fiktion punktgenau zu trennen, dass es sich bei der erdrosselten Frau aber tatsächlich um die Mutter des Autors handelt, gilt als sicher.