Narcisa Hirsch

Regisseurin
Special Program FIVE WOMEN: Narcisa Hirsch

Seit den späten Sechziger Jahren hat Narcisa Hirsch ein Werk geschaffen, das ein ästhetisches, konzeptionelles und filmisches Spektrum aufweist, das bislang nur wenige Filmschaffende erreichen konnten. Nach ihrem Kunstunterricht in den Sechziger Jahren und der Teilnahme an Happenings, politischer Kunst, Pop, Minimalismus und anderen Umbrüchen dieses Jahrzehnts, positionierte sich Hirsch als eine genreüberschreitende Filmemacherin, die den Weg für eine Generation ebnete, aber gleichzeitig im Kunstfeld ihrer Zeit alleine dastand.
Während sie Pionierarbeit in den Bereichen cineastischer Happenings und für den strukturellen Film leistete sowie eine politische Sichtweise auf geschlechterspezifische Fragen erzielte, beschritt sie durch den poetischen Impuls, der ihre Bilder charakterisiert, einen Weg, dem nur wenige folgen konnten. Ihre Filme sind stets in nicht professionellen Formaten – Super-8 und 16mm – gedreht, was ihnen eine besondere Intimität verleiht und oft den Effekt einer mikroskopischen Nähe erzeugt. Hirschs poetische Dimension liegt in der Konzentration der Einstellungen, die zu einer kompositorischen, rhythmischen und kontemplativen Obsession werden. (Diego Trerotola)