Aus dem Herzen der Welt

POLIGON

Oras Rimschanow, Wladimir Rerich
Udssr 1990
87 min
V'01

Das Atomwaffentestgelände Semipalatinsk (Poligon) wurde neben Tschernobyl zum Symbol des ökologischen Desasters in der UdSSR. Im Gebiet Semipalatinsk begann man 1946 mit der Errichtung eines geheimen Militärstandorts, wo die Sowjets von 1949 bis 1989 ihre nuklearen Waffen gegen den «Klassenfeind» entwickelten und testeten. Während dieser 40 Jahre fanden auf dem Poligon 470 Explosionen (124 davon in der Atmosphäre) statt. Im August 1949 wurde die erste sowjetische Atombombe und im August 1953 die welterste Wasserstoffbombe gezündet. In Kasachstan wurden insgesamt 18 Millionen Hektar für nukleare, biologische und chemische Tests genutzt. Nach Angaben von Experten wurden die Menschen im Umkreis bis zu 200 Kilometern um das Testgelände sowie in der Stadt Semipalatinsk mit einer Dosis von 100 bis 200 rem verstrahlt. Diese Werte sollen die von Tschernobyl übersteigen. Das Ausmaß der Öko-Katastrophe im Gebiet Semipalatinsk im Zusammenhang mit den Atomwaffentests wurde von den sowjetischen Behörden bis 1989 geheim gehalten. Erst im Februar 1989 verlas der kasachische Dichter und Deputierte des Obersten Sowjet der UdSSR, Olsas Sulejmenow, im Fernsehen eine Protesterklärung, in der er die Machthaber im Kreml anklagte, vier Jahrzehnte lang einen «Atomkrieg gegen das eigene Volk» geführt zu haben. Auf Sulejmenows Initiative entstand in Kasachstan die erste unabhängige demokratische Bewegung «Nevada-Semipalatinsk», die das Ziel verfolgte, die Testgelände der beiden Supermächte zu schließen. Im August 1991 wurde Semipalatinsk endlich geschlossen. (Igor Trutanow)

Credits
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