"Ich freue mich, dass wir nach vier Jahren thematischer Retrospektiven mit einer Retrospektive, die dem subversiven Genie von Yoshida Kijū gewidmet ist, zu einem monografischen Format zurückkehren. Jeder in Wien, der mehr als nur ein flüchtiges Interesse an der Geschichte des Kinos hat, weiß, dass Präsentationen des japanischen Kinos selten sind, meist aus pragmatischen Gründen, was unsere Würdigung von Yoshida Kijū umso wertvoller macht.
Yoshida tauchte 1960 auf der Filmbühne als eines der widerspenstigen, wütenden Gesichter der japanischen Neuen Welle auf, um sich dann allmählich zu einem noch radikaleren filmischen Stilisten und Denker zu entwickeln - man stelle sich ein visuelles Talent von Antonioni kombiniert mit einer politischen Intelligenz von Pasolini vor! Schließlich fühlen wir uns besonders geehrt, dass Yoshida Kijū - obwohl er aus Altersgründen nicht an der Retrospektive teilnehmen kann - seine Filmmuseum/Viennale-Retrospektive persönlich kuratiert hat, indem er die 12 Filme, die ihm besonders am Herzen liegen, handverlesen hat und dabei seiner Frau, seiner Stammschauspielerin Okada Mariko, eine liebevolle Hommage erweist."
Michael Loebenstein, Direktor des Österreichischen Filmmuseums
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