Fiction

NO QUARTO DA VANDA

IN VANDA'S ROOM
Pedro Costa
P, DEU 2000
180 min
V'00

Die Entstehungsgeschichte von No quarto da Vanda resultiert explizit aus Pedro Costas Filmografie. Während der Dreharbeiten zu Casa de lava (1994) entdeckte er die Kapverdischen Inseln für sich. So begann er sich für Fontainhas, das kapverdische Viertel Lissabons, zu interessieren, einen armen, gefährlichen und drogenverseuchten Stadtteil. Dort fand er nicht nur den Hintergrund und die Schauspieler für seinen Film Ossos (1997), er lernte auch Vanda Duarte kennen, die er zum Mittelpunkt seines neuen Films machte.
Dieser wurde mit einer kleinen Digital-Video-Kamera gedreht, die es Pedro Costa ermöglichte, seiner Hauptfigur allein zu begegnen. In Abwesenheit eines Filmteams entstand zwischen den beiden eine gleichgültig-vertraute Atmosphäre, die daran zweifeln lässt, ob sich Vanda der Gegenwart der Kamera überhaupt bewusst war. Ob sie dealt, ihre Freunde empfängt oder Erdbeeren putzt, es vergehen nie zehn Minuten, ohne dass sich Vanda einen Schuss setzt, ein minuziöses Ritual, das ihren Alltag prägt. Es war diese Indifferenz der Kamera und dem Leben gegenüber, die Costa dazu
bewog, sich ein Jahr lang täglich in Vandas bescheidenes Zimmer zu begeben. (Frederic Mermoud)
Als ich Vanda um ihre Teilnahme bat, sagte sie: «Vielleicht werde ich Dank dieses Films etwas von meinem Leben mögen». Schauspieler sagen so etwas nicht. Vanda ist ein Pinselstrich, eine Sache, die sich ereignen könnte, der Rest einer Handlung. (Pedro Costa)
Dieser Ort und seine Bewohnerin erwarten nichts von der Kamera. Beide bieten sich ihr bedingungslos, in wortloser Verzweiflung und großzügiger Gefühllosigkeit an. Man versteht, dass der Filmemacher hier eine unerschöpfliche Thematik gefunden hat. (Emmanuel Burdeau)
 

Credits
  • Vanda Duarte
  • Zita Duarte
  • Lena Duarte
  • Pedro Costa
  • Pedro Costa
  • Philippe Morel
  • Matthieu Imbert
  • Dominique Auvray
Contracosta Productions

Pandora Filmproduktion GmbH

35 mm
col
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