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NUMéRO DEUX

Jean-Luc Godard
FRA 1975
88 min
V'07

Numéro deux gehört zu Godards "Essais" in einem vergleichbaren Sinne wie die Gedanken und Maximen von Montaigne und Pascal. Hauptperson des Films ist eine typische Frau des Jahres 1975, die mit ihren zwei Kindern in einer Sozialwohnung lebt und entmutigt ist durch die Probleme ihres Mannes, eine interessante Arbeit zu finden. Aus der Schwierigkeit ihrer Situation als Frau flüchtet sie sich in die Liebe zu ihrem Mann. Ferner stellt Godard sich Fragen über das Alter und den Tod, indem er die Gestalt eines alten Arbeiters einführt, der verschiedene Streiks durchgemacht hat und die "Internationale" kennt, jetzt aber traurig und beschäftigungslos am Ende seines Lebens steht. Neben ihm ist seine Frau, die ihr Leben praktisch mit unaufhörlichem Geschirrspülen hingebracht hat. Absichtlich behandelt Godard in Numéro deux die Sensualität und nicht die Sexualität; der Film ist zeitlich nicht situiert. Es gibt keinen Anfang und kein Ende, sondern nur eine Serie von Auseinandersetzungen zwischen dem Mann und der Frau, die in Beziehung stehen zu den Problemen und Aggressionen der heutigen Zivilisation.

Credits
  • Pierre Oudry - Fréderic
  • Sandrine Baristella
  • Alexandre Rigault
  • Rachel Stefanopoli
Sonimage, Georges de Beauregard, Jean-Pierre Rassam
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