ÜCÜNCÜ SAYFA

Isa ist ein junger Mann, der in einem armseligen Mehrfamilienhaus in Istanbul lebt. Ein Gangster bezichtigt ihn, 50 Dollar gestohlen zu haben und fordert ihn auf, das Geld innerhalb der nächsten 24 Stunden zurückzugeben. Der mittellose Isa beschließt, sich
das Leben zu nehmen. Doch im Augenblick, in dem er auf den Abzug drücken will, läutet sein Vermieter an der Tür. Er fordert die letzten vier ausstehenden Mieten und droht, ihm die Wohnung zu kündigen. Diese neue Forderung bestätigt Isa in seiner
Entscheidung. Doch als er kurz davor steht, abzudrücken, verliert er seine Sinne, klopft an die Tür des Vermieters und schießt ihm eine Kugel in die Brust. Darauf fällt er neben dem sterbenden Mann in Ohnmacht. Am nächsten Morgen weckt die Polizei Isa,
der entgegen allen Erwartungen in seiner eigenen Wohnung liegt. Er wird ins Kommissariat vorgeladen, bestreitet die Tat und geht nach Hause zurück. Die Handlanger des Gangsters kommen vorbei, um die 50 Dollar zu holen. Meryem, Isas Nachbarin, greift unverhofft ein und zahlt die verlangte Summe aus ihren Ersparnissen. Die Begegnung mit dieser geheimnisvollen Frau wird für Isa schicksalhaft.
Wie weit kann eine Beschreibung des Funktionierens der sozialen Ordnung dazu beitragen, das Verhalten einer Person zu verstehen? Können wir die Gesellschaft mit Hilfe der soziologischen Analyse, der Rechtskonzepte, der Medien oder einfach dank unserer Lebenserfahrung wirklich verstehen? Wieviel zählen unser Schicksal, die natürliche Entwicklung der Ereignisse, unsere persönlichen Gedanken und unser Verständnis der verschiedenen Rollen - gute, schlechte, starke und schwache -, die wir in unserer Gesellschaft spielen? Ich bin von meinen Kenntnissen und Gefühlen ausgegangen und habe versucht, sie während der Dreharbeiten in Bilder umzusetzen. (Zeki Demirkubuz)